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Der Achterhoek - Haus Winkel

Wie gut eine Ortschaft funktioniert,
merken Sie Sonntags um halb vier, wenn Ihnen
die Kaffeemilch ausgegangen ist.

Der Niederrhein ist eine Landschaft, die einerseits durch ihre Ursprünglichkeit bezaubert, gleichzeitig aber seit über 2000 Jahren vom Menschen genutzt und geprägt wird. Mit und von diesen Gegensätzen lebt ein Menschenschlag, der auf wundersame Weise Weltläufigkeit mit Verwurzelung verbindet. Der Niederrhein war immer Durchgangsland. Kelten, Römer, Germanen, Niederländer, Spanier, Franzosen, Preußen, ...

Völker und Ideen kamen und gingen. Und die Menschen am Niederrhein übernahmen, was gut war, und machten ansonsten was sie für richtig hielten. Und da es die meisten immer noch so halten, funktioniert das ganz gut. Ganz unaufgeregt, aber durchaus spannend.

Und hier, genauer am linken Niederrhein, liegt die Bauernschaft Achterhoek. Sie gehört zur Stadt Kevelaer im Kreis Kleve und ist Teil der Ortschaft Winnekendonk.

In der typischen niederrheinischen Donkenlandschaft gelegen, wird der Achterhoek überwiegend von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die im Landschaftsschutzgebiet gelegene Streusiedlung hat jedoch auch einige Waldbereiche, Kleinbiotope, schöne Privatgärten, Streuobstwiesen, Naturdenkmale und wunderschöne Baumalleen zu bieten, in denen die heimische Fauna und Flora den notwendigen Lebensraum findet.

Der Name Achterhoek kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie „hintere Ecke“ oder "hinterer Winkel". Ein Blick auf historische Landkarten der Grafschaft und des späteren Herzogtums Kleve zeigt, wie deutlich diese Bezeichnung die Lage der Bauernschaft wiederspiegelt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Achterhoek im Jahre 1371, als Ritter Reyner von Gestel den Winkel als Klevsches Lehen und Rittersitz übertragen bekommt. Der kleine Ortskern bildete sich im 19. Jahrhundert, mit dem Bau des Schulgebäudes, in dem heute das Achterhoeker Vereinsleben einen festen Platz gefunden hat. Dazu kam nach dem zweiten Weltkrieg ein eigenes Gotteshaus, die Sankt Josef Kapelle, die mit Eigenmitteln und durch Eigenleistung der Achterhoeker Bevölkerung erbaut wurde. Um diesen kleinen Ortskern herum liegen die vielen Hof- und Katstellen verstreut in der Landschaft.

Weitere sehenswerte Gebäude und touristische Anziehungspunkte sind Haus Winkel, die Singendonksche Achtkantmühle, der Haumannshof, ein am Tönneshof gelegenes Heiligenhäuschen aus dem 14. Jahrhundert, Reste der Landwehranlagen und das Bauernhofcafe in der Binnenheide.

Über die Grenzen des Niederrheins bekannt ist der Achterhoek heute vor allem durch Familienunternehmen, die ihre Produkte überregional vertreiben, sowie durch das jährlich stattfindende größte Maifest am Niederrhein.

Der Achterhoek ist ein kleiner, idyllischer Ort mit funktionierendem Zusammenhalt aller derzeit 480 Bürger, einem gut organisierten Vereinsleben mit zahlreichen Aktivitäten und intakten Nachbarschaften.

Eben ganz unaufgeregt, aber ganz bestimmt spannend.